Ein eigenes Pferd
Mehr als ein Traum
Auch du kannst es möglich machen
"Schaff dir ein eigenes Pferd an und dein Leben wird nie wieder langweilig", pflegte ein alter Freund von mir zu sagen. Heute hat er 10 und er und seine Frau sind aktive Turnierreiter.
Viele meiner Reitschüler haben heute ihr eigenes Pferd und ich durfte manche ein Stückchen auf ihrem Weg begleiten. Daraus entstand die Idee zu diesem Coaching, das in verschiedenen Optionen buchbar ist.
Zuerst ein paar Worte zum Pferdekauf. Der leichteste Teil zum Pferdebesitzerleben. Denn dank Internet und professionellem Pferdetransport kann man von jetzt auf gleich zum Pferdehalter werden.
Wenn du das Pferd nicht nur betüddeln sondern auch reiten möchtest, solltest du auf jeden Fall Probe reiten. Mach das am Telefon schon klar.
Ich habe Fälle erlebt, wo Pferde aus einem Verschlag gezogen wurden, kein Sattel, Trense geschweige denn ein Reitplatz vorhanden. In einem anderen Fall wurde hunderte Kilometer gefahren, um ein teures Dressurpferd zu kaufen, dass dann nur an der Hand vorgetrabt wurde.
Kannst du ein eigenes Pferd kaufen?
Die folgenden Fragen sollen dir helfen, dir bewusst zu machen, welche Verpflichtung du eingehst:
1. Kannst du ab sofort €300 pro Monat ansparen?
Das ist das Minimum, was du für ein eigenes Pferd haben solltest, selbst wenn du dein Pferd selbst versorgst. Darüber hinaus musst du nicht nur den Kaufpreis vorher ansparen, du benötigst auch genügend Geld für einen passenden Sattel und anderes Zubehör, die Ankaufsuntersuchung und ggf. den Transport.
2. Auf was kannst du verzichten?
Warum solltest du auf etwas verzichten? Dein Vater bezahlt für alles. Nun, du wirst feststellen, ein eigenes Pferd benötigt viel Zeit, denn nur in der regelmäßigen, täglichen Arbeit wird dein Pferd dein Freund. Der größte Zeitverschwender ist Fernsehen. Kannst du darauf verzichten? Oder auf Computerspiele?
3. Kannst du über deinen Schatten springen?
Kannst du sonntags früh aufstehen?
Kannst du auf Leute zugehen, auch wenn du keine Lust darauf hast?
Kannst du dich entschuldigen, wenn du einem anderen Reiter in der Bahn "die Vorfahrt" genommen hast?
Kannst du es einem anderen Reiter nachsehen, wenn er dir "die Vorfahrt" genommen hat?
Billige Pferde
In "Ein Herz für ausrangierte Pferde" - ein Dokumentarfilm über die Arbeit von Karin Kattwinkel - geht es insbesondere um Vollblüter, die im Galopprennsport waren.
Dieser Film ist auf youtube zu sehen. Von den vielen Kommentaren, die ich hier gelesen habe, ist mir einer aufgefallen: "Wie kann man sich nur so ein Pferd kaufen".
Die gleiche Frage wurde mir auch gestellt und die gleiche Frage stellte meine Akupunkturausbilderin Carola Krokowski einer meiner Reitschülerinnen, die sich ein ausrangiertes S-Springpferd gekauft hatte.
Die Antwort ist ganz einfach:
Da kann man nichts falsch machen.
So jedenfalls lautete der Rat meines Reitlehrers, als ich ihm telefonisch meine Kaufabsichten zu einer damals noch geglaubten Quartermixstute schilderte. Diese Stute entpuppte sich als ehemaliges Trabrennpferd.
So kaufen viele Pferdefreunde und Freizeitreiter - egal ob Porsche- oder Kiafahrer - als erstes Pferd ein "billiges Pferd". Hauptsache es ist lieb. Durch Natural Horsemanship lässt sich fast jedes aufsässige Pferd zum Gehorsam erziehen und man weiß dann nicht wirklich, ob es irgendwo ein körperliches Problem hat. Aber auch heute noch werden Pferde mit Medikamenten ruhig gestellt, oder systematisch ausgehungert, dass sie beim Probereiten gar keine Energie haben, um widersätzliches Verhalten zu zeigen.
Kranke Pferde
"Das ist genau der Grund, warum ich mir nie ein eigenes Pferd kaufen wollte", erklärte mir kürzlich eine Freundin. Viele Krankheiten sind jedoch vermeidbar. Nach einem Temperaturabfall mitten im Sommer auf 12 Grad mit Dauerregen, kollabierte der Haflinger einer Bekannten und musste in die Tierklinik. Dort wurde alles versucht, um das Pferd zu retten, was auch gelang allerdings wurden dabei die Drosselvenen (die Hauptvenen) so beschädigt, dass das Pferd ein Jahr benötigte, um sich zu erholen. Die Rechnung betrug 2500,- €. All das wäre vermeidbar gewesen, durch eine Regendecke oder Reinstellen des Pferdes.
Mein erstes Pferd verletzte sich eines Tages am Hinterbein. Ich wusste jedoch schon damals, dass man Verletzungen am Pferdebein - egal wie klein - immer säubern und bedecken muss, sonst droht der Einschuss und als Folge das "Elefantenbein". So rief ich am gleichen Tag - es war auch noch ein Sonntag - den Tierarzt. Er kam auch sofort, betrachtete die Wunde, säuberte sie und besprühte sie mit einem silbernen Spray. Dann drückte er mir die Dose in die Hand und sagte: "Frau Knoll, beim nächsten Mal können Sie das alleine." Und so war es auch. Je mehr Erfahrung man hat und offen ist, umso mehr kann man selbst behandeln.
Kommentar schreiben