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Wie kann Cushing/PPID beim Pferd geheilt werden?

oder warum niemand diese Fragen stellen möchte. 

2018 lies ich einen Tierarzt kommen, der sich auf orthopädische Probleme beim Pferd spezialisiert hatte, da mein Knabstrupper wiederholt massive Blockaden im Hals-Schulter-Bereich hatte. Dann konnte er seinen Kopf nicht mehr heben und manchmal war der Kopf nach einer Seite fixiert. Durch Akupunktur konnte ich die Blockade lösen, aber natürlich wollte ich der Ursache auf den Grund gehen. 

Der Tierarzt fand dafür keine Erklärung, sprach mich aber auf das Übergewicht meines Pferdes an und schlug vor, einen Cushing-Test zu machen. Ich stimmte zu. Das Ergebnis war negativ.  Zur gleichen Zeit verlor das Kaltblut einer Freundin plötzlich sehr viel Muskulatur und schwitzte stark. Meine Freundin suchte sich jedoch Rat bei einem Futtermittelhersteller. Dort sprach man von Pseudo-Cushing und KPU und rat zu einer Entgiftungskur mit Phytotherapeutika. Nach Beendigung der Kräuterkur wurde das Kaltblut auf Cushing getestet mit "grenzwertigem" Ergebnis. Der Tierarzt empfahl Corticosal von Navalis. Dies wurde zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal gefüttert. Das Kaltblut hatte nie wieder Probleme. 

 

Kürzlich zeigte mein Pony Schwierigkeiten im Fellwechsel. Deshalb habe ich etwas intensiver zum Thema Cushing bzw. PPID recherchiert. 

PPID (Pituitary Pars Intermedia Dysfunction), auch bekannt als Equines Cushing-Syndrom, ist eine häufige hormonelle Störung bei Pferden. Bis vor kurzem betraf es Pferde ab 15 Jahren, aber mittlerweile wird PPID auch schon bei jüngeren Pferden diagnostiziert. Bis vor ein paar Jahren ging man noch von einem gutartigen Tumor aus, heute spricht man von einer neurodegenerativen Krankheit, bei der der Kontrollmechanismus der Hypophyse gestört ist, was zu einer Überproduktion des Hormons ACTH (adrenocorticotropes Hormon) führt. Dies wiederum stimuliert die Nebennieren, übermäßig Cortisol zu produzieren, was eine Reihe von gesundheitlichen Problemen verursacht.

 

Symptome

 

Die Symptome von PPID bei Pferden sind vielfältig und können von Pferd zu Pferd unterschiedlich sein. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

 

  • Langes, lockiges Fell (Hirsutismus): Unfähigkeit, das Fell im Frühling zu wechseln.
  • Gewichtsverlust trotz gutem Appetit.
  • Muskelverlust, insbesondere am Rücken und an der Kruppe.
  • Erhöhte Wasseraufnahme und häufiges Urinieren.
  • Chronische Hufrehe (Laminitis).
  • Infektionen und schlechte Wundheilung.
  • Lethargie und Antriebslosigkeit.
  • Fettansammlungen an ungewöhnlichen Stellen wie über den Augen.

Diagnose

 

Die Diagnose von PPID erfolgt durch klinische Untersuchung und spezifische Labortests:

 

ACTH-Bluttest: Misst den ACTH-Spiegel im Blut, der bei PPID erhöht ist.

Dexamethason-Suppressionstest: Überprüfung der Reaktion des Cortisolspiegels auf die Verabreichung von Dexamethason.

TRH-Stimulationstest: Messung des ACTH-Spiegels nach Verabreichung von TRH (Thyreotropin-Releasing-Hormon).

 

Behandlung

 

PPID gilt schulmedizinisch als nicht heilbar, aber es kann effektiv gemanagt werden:

 

Medikamente: Pergolid (Prascend) ist das am häufigsten verwendete Medikament. Es wirkt, indem es die übermäßige Produktion von ACTH reduziert.

 

Fütterung: 

 

Regelmäßige tierärztliche Überwachung: Regelmäßige Kontrollen und Anpassungen der Behandlung sind notwendig.

Hufpflege: Aufgrund des erhöhten Risikos von Hufrehe ist eine sorgfältige Hufpflege entscheidend.

Prognose

Mit einer frühzeitigen Diagnose und einer angemessenen Behandlung können Pferde mit PPID oft viele Jahre lang ein gutes Leben führen. Die regelmäßige Überwachung und Anpassung der Behandlung sind jedoch wichtig, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

 

Zusammenfassend ist PPID eine komplexe und herausfordernde Krankheit, die eine enge Zusammenarbeit zwischen Pferdebesitzern und Tierärzten erfordert, um die Lebensqualität des betroffenen Pferdes zu erhalten.

 

Ursache: 

 

Die Ursache kann (R.C. Tatum et. al. 2020) in oxidativem Stress liegen. Dieser wird wie folgt beschrieben: 

 

Oxidativer Stress ist ein Zustand, bei dem ein Ungleichgewicht zwischen der Produktion von freien Radikalen und der Fähigkeit des Körpers, diese zu neutralisieren, besteht. Freie Radikale sind instabile Moleküle, die durch normale Stoffwechselprozesse entstehen, aber auch durch äußere Einflüsse wie Umweltverschmutzung, Strahlung, Zigarettenrauch und bestimmte Chemikalien erzeugt werden können.

Mechanismus

Freie Radikale enthalten ungepaarte Elektronen, was sie sehr reaktiv macht. Diese Moleküle können Zellmembranen, Proteine, Lipide und sogar die DNA schädigen, was zu einer Kaskade von Zellschäden führt. Der Körper verfügt über ein antioxidatives Abwehrsystem, das freie Radikale neutralisiert. Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E, Glutathion und Enzyme wie Superoxidismutase (SOD) und Katalase spielen eine Schlüsselrolle in diesem Abwehrmechanismus.

Ursachen

Oxidativer Stress kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, darunter:

• Umweltfaktoren: Luftverschmutzung, Strahlung, Pestizide.

• Fütterung: Heu minderer Qualität, übermäßige Aufnahme von Stroh, Überfütterung;

• Krankheiten: Insulin Resistenz, Herz-Erkrankungen, chronische Entzündungen.

• Alterung: Mit zunehmendem Alter nimmt die Fähigkeit des Körpers, freie Radikale zu neutralisieren, ab.

Auswirkungen

Die Auswirkungen von oxidativem Stress sind vielfältig und können nahezu jedes Organsystem im Körper betreffen. Zu den wichtigsten gehören:

• DNA-Schäden: Kann zu Mutationen führen und das Risiko für Krebs erhöhen.

• Proteinoxidation: Führt zu Funktionsverlust und Strukturveränderungen von Proteinen.

• Lipidperoxidation: Schädigt Zellmembranen und kann zur Entstehung von Atherosklerose beitragen.

• Entzündungen: Chronischer oxidativer Stress kann zu anhaltenden Entzündungsreaktionen führen, die

        wiederum weitere Schäden verursachen.

 

Krankheiten

Oxidativer Stress wird beim Menschen mit einer Vielzahl von Erkrankungen in Verbindung gebracht, darunter:

• Kardiovaskuläre Erkrankungen: Herzinfarkt, Schlaganfall, Atherosklerose.

• Neurodegenerative Erkrankungen: Alzheimer, Parkinson.

• Diabetes: Durch Schädigung der Betazellen in der Bauchspeicheldrüse und Beeinträchtigung der

        Insulinsensitivität.

• Krebs: Durch DNA-Schäden und Mutationen.

• Autoimmunerkrankungen: Durch Dysregulation des Immunsystems.

 

Prävention und Behandlung

Zur Reduzierung von oxidativem Stress können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden:

  • Fütterung: Sollte antioxidative Ergänzungsmittel wie z. B. Vitamine C und E und Selen.
  • Bewegung: Regelmäßige, stressfreie Bewegung
  • Ergänzungen: Antioxidative Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin C, Vitamin E, Coenzym Q10.

 

Auch psychologischer Stress kann zu oxidativem Stress führen: 

 

Zusammenfassend ist oxidativer Stress ein bedeutender Faktor bei der Entstehung und dem Fortschreiten vieler chronischer Krankheiten und das Verständnis seiner Mechanismen ist entscheidend für die Entwicklung präventiver und therapeutischer Strategien, womit ich zu der wichtigsten Frage komme:

 

Ist eine Heilung von Cushing/PPID beim Pferd möglich?

Hat man die Ursache verstanden und die Inhaltsstoffe von Corticosal durchgelesen wie folgt: 

 

Vitamin A (3a672a) 700.000 IE

Vitamin C (3a312) 20.000 mg

Vitamin E (3a700) 25.000 mg

Folsäure (3a316) 520 mg

Proteinhydrolysate-Zinkchelat* (3b612) 7.500 mg

Kupfer(II)-Protein-Hydrolysatchelat* (3b407) 1.200 mg

Selenhefe aus Saccharomyces cerevisiae NCYC R397, inaktiviert* (3b811) 20 mg

Calciumjodat* (3b202) 40 mg

 

so kann man durchaus zu der Annahme gelangen, dass eine Heilung im Frühstadium bei gleichzeitiger Vermeidung der Ursachen von oxidativem Stress möglich ist. Auch eine Entgiftung kann sinnvoll sein, wobei zuerst die Nährstoffe aufgefüllt werden müssen, um den Körper überhaupt in die Lage zu versetzen, Giftstoffe abzubauen. 

 

Einen weiteren Therapieansatz gibt es über Präparate der Fa. Heel nach Frau Dr. Gosch. 

 

Dr. Uwe Petermann aus Osnabrück kann ebenfalls beachtliche Erfolge bei der Behandlung von Cushing bei Pferde vorweisen.  Er ist spezialisiert auf Akupunktur unter Einbeziehung von Störherdtherapie. 

 

Es gibt auch eine klassische homöopathische Behandlung von Cushing bei Pferden mit ACTH C30 Globuli. 

 

Da vor der Diagnosestellung sehr oft schon eine Insulin Resistenz bzw. Equines Metabolisches Syndrom vorhanden war, bedeutet dies eine Beibehaltung der entsprechenden Fütterungsrestriktionen und regelmäßige Bewegung.